Keilbeinhöhle

Die Keilbeinhöhle, medizinisch als Sinus sphenoidalis bezeichnet, ist einer der Nasennebenhöhlen. Sie liegt im Körper des Keilbeins (Sphenoid) hinter dem Nasenrachenraum und unterhalb der Sella turcica, in deren Nähe sich der Hypophysenvorhof befindet. Die Höhle ist pneumatisiert und kann in Größe, Form und Anzahl der Abschnitte variieren.

Die Entwicklung der Keilbeinhöhle beginnt in der Kindheit und setzt sich bis ins Jugendalter fort, wobei bei vielen Erwachsenen eine relativ große, oft einzelner Raum bildende Höhle vorliegt. In einigen Fällen kann sie auch in zwei oder mehrere Kammern unterteilt sein. Die Wandung enthält eine Schleimhaut, die von den Zilien der respiratorischen Epithelium ausgekleidet wird.

Der Sinus kommuniziert mit dem Nasenraum über das Ostium in den Sphenoethmoidalen Recessus, typischerweise im oberen Bereich der Nasenhöhle gelegen. Damit ist er Teil des komplexen Netzes der Paranasalsinusse und spielt eine Rolle bei Belüftung und Drainage des Nasen-Rachen-Raums.

Klinisch bedeutsam ist die enge räumliche Beziehung der Keilbeinhöhle zu wichtigen Strukturen des Schädelbasiss einschließlich der Hypophyse, des Chiasma opticum und der Karotiden. Infektionen der Keilbeinhöhle oder deren Ausbreitung können zu Sehstörungen, Cavernous-Sinus-Beteiligung oder Orbitakomplikationen führen. Die Höhle ist außerdem über transsphenoidale Zugänge ein zentrales Operationsfenster bei der Behandlung von Hypothesen- und Hypophysenläsionen.

Bildgebende Verfahren wie CT und MRT dienen der Beurteilung von Größe, Morphologie und Nachbarschaft zu umliegenden Strukturen und unterstützen sowohl Diagnostik als auch operative Planung.

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