Kapillarbluttropfen

Der Kapillarbluttropfen ist ein sehr kleiner Tropfen Kapillarblut, der durch eine kapillare Blutentnahme gewonnen wird, typischerweise aus der Fingerkuppe. Kapillarblut bildet sich durch den Blutfluss aus kleinen Hautgefäßen und enthält eine Mischung aus arteriell und venös geformtem Blut sowie Gewebsflüssigkeit. Es wird bevorzugt, wenn nur geringe Probenvolumina benötigt werden oder schnelle Ergebnisse gefragt sind.

Gewinnung und Verwendung: Die Blutentnahme erfolgt meist mit einer sterilen Lanzette. Nachdem der erste Tropfen abgewischt wurde, dient der anschließende Tropfen als Probe. Aus Kapillarblut lassen sich verschiedene diagnostische Schritte durchführen: Blutausstriche für mikroskopische Untersuchungen (z. B. malaria- oder Leukozyten-/Erythrozytenbeurteilung), Schnelltests am Point-of-Care-Gerät oder Blutzuckermessungen. Bei mikroskopischen Präparaten wird der Tropfen oft zu einem dünnen Film auf dem Objektträger verteilt und anschließend gefärbt.

Vor- und Einschränkungen: Kapillarblut ermöglicht eine schnelle Diagnose mit kleinem Probenvolumen und kurzer Bearbeitungszeit. Es ist jedoch anfälliger für Variationen durch Entnahmetechnik, Verdunstung und Kontamination. Für Analysen, die Plasma oder Serum erfordern, ist Kapillarblut nicht geeignet oder muss entsprechend verarbeitet werden. Die Repräsentativität des Blutes kann geringer sein als bei venösem Blut, da der Tropfen auch Gewebsflüssigkeit enthält.

Sicherheit und Lagerung: Die Probenentnahme erfolgt unter hygienischen Bedingungen und mit Einwegwerkzeugen. Tropfen sollten zeitnah verarbeitet werden, da sie schnell austrocknen oder verklumpen. Entsprechende Schutzmaßnahmen und korrekte Entsorgung sind zu beachten.