Kalibriermethode

Kalibriermethode bezeichnet ein systematisches Verfahren zur Bestimmung der Beziehung zwischen dem Ausgang eines Messgeräts und dem wahren Messwert, basierend auf Referenzgrößen oder Normals. Ziel ist es, die Messgenauigkeit sicherzustellen, Messfehler abzuleiten und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Kalibriermethoden werden eingesetzt, um Abweichungen zu erkennen, zu dokumentieren und gegebenenfalls das Messinstrument zu justieren oder zu verifizieren.

Es gibt verschiedene Ansätze. Bei der absoluten Kalibrierung wird das Instrument direkt gegen bekannte Referenznormals geprüft, während bei der relativen Kalibrierung Abweichungen zu einem definieren Bezugspunkt untersucht werden. Mehrpunktkalibrierungen verwenden mehrere Referenzwerte, um Nichtlinearitäten der Kalibrierkurve abzubilden. Typische Kalibrierungen sind linear oder polynomial, je nach Anforderung. Der Ablauf umfasst Planung, Messungen mit Referenzgrößen unter definierten Bedingungen, Bestimmung der Kalibrierfunktion bzw. der Korrekturparameter, ggf. Justierung des Geräts, Validierung der Ergebnisse und abschließende Dokumentation.

Rückverfolgbarkeit und Dokumentation sind zentrale Bestandteile der Kalibriermethode. Kalibriergebnisse werden in Kalibrierzertifikaten festgehalten, einschließlich der gemessenen Abweichungen und der berechneten Messunsicherheiten nach GUM (Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement). Umweltbedingungen, Alterung und Drift können die Kalibrierung beeinflussen und müssen berücksichtigt werden.

Anwendungen finden sich in Laboren, der Industrie, Medizintechnik und Fertigung. Normen wie ISO/IEC 17025 und ISO 9001 beschreiben Anforderungen an Kalibrierprozesse sowie deren Dokumentation und Nachweisführung.