Jetflugzeuge

Jetflugzeuge sind Flugzeuge, die überwiegend durch Strahltriebwerke angetrieben werden. Diese Triebwerke erzeugen Schub, indem sie Luft ansaugen, sie komprimieren, verbrennen und die Abgase mit hoher Geschwindigkeit ausstoßen. Die häufigsten Typen sind Turbofan- und Turbojet-Triebwerke; Turbofans erreichen hohe Schubkräfte bei relativ geringem Verbrauch, Turbojets liefern hohen Schub bei höheren Geschwindigkeiten.

Die Entwicklung begann in den 1930er-Jahren. Unabhängig entwickelten Frank Whittle (Großbritannien) und Hans von Ohain (Deutschland) Turbostrahltriebwerke. Der Heinkel He 178 absolvierte 1939 den ersten Jetflug. In den 1940er-Jahren verbreitete sich der Jetantrieb in Militärflugzeugen; ab den 1950er-Jahren kamen auch zivile Jetflugzeuge in den Einsatz, darunter der De Havilland Comet und später der Boeing 707.

Zur Technik gehören neben dem Triebwerk Aerodynamik, Kabinenausstattung und Steuerung. Turbofans arbeiten mit einem großen Bypass-Anteil, was Kraftstoffeffizienz und Geräuschentwicklung verbessert; Turbojets liefern oft höheren Schub, sind aber weniger effizient. Militärische Jetflugzeuge nutzen häufig Nachbrennverbrennung, um kurzzeitig hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Reiseflug erfolgt meist in Höhen von etwa 9 bis 12 Kilometern, mit Geschwindigkeiten um Mach 0,8 bis 0,9; einige Militärflugzeuge können Mach 2 oder mehr erreichen.

Anwendung und Zukunft: Zivile Jetflugzeuge ermöglichen schnelle Langstreckenverbindungen und hohe Passagierkapazitäten, gehen aber mit höherem Treibstoffverbrauch und Lärm einher. Die Industrie arbeitet an effizienteren Triebwerken, leichteren Werkstoffen, Fly-by-Wire-Systemen und nachhaltigeren Treibstoffen; weitere Entwicklungen umfassen neue Antriebskonzepte und Optionen wie Hybrid- oder elektrisch unterstützte Systeme.