JavaRuntimeUmgebung

Java Runtime Environment (JRE) ist die Laufzeitumgebung zum Ausführen von Java-Anwendungen. Sie umfasst die Java Virtual Machine (JVM), die Standardklassenbibliotheken der Java SE API sowie weitere Laufzeitkomponenten. Mit der JRE können Java-Programme als Bytecode ausgeführt werden, ohne dass Quellcode oder Entwicklungswerkzeuge benötigt werden.

Bestandteile und Funktionsweise: Die JVM interpretiert oder kompiliert Bytecode zur Laufzeit, häufig unterstützt durch einen Just-In-Time-Compiler (JIT). Die Laufzeit verwaltet Speicher über Garbage Collection und stellt Sicherheits- und Ausführungsmechanismen bereit, darunter Bytecode-Verifikation. Die Standardbibliotheken stellen Klassen für Dateisystem, Netzwerk, Benutzerschnittstellen, Datenverarbeitung und mehr bereit.

Abgrenzung zum JDK: Im Allgemeinen enthält die JRE keine Entwicklungswerkzeuge wie Compiler oder Debugger. Das Java Development Kit (JDK) ergänzt die JRE um diese Tools. Viele Anbieter führen JRE- und JDK-Pakete separat oder als Teil eines größeren Java-Distribution-Pakets.

Plattformen und Distributionen: JREs sind plattformabhängig und in Varianten für Windows, macOS und Linux verfügbar, oft auch in unterschiedlichen Architekturen (z. B. x86_64, ARM). Es gibt mehrere Distributor-Varianten, darunter Oracle JRE, OpenJRE basierend auf OpenJDK sowie Open-Source- oder kommerzielle Abkömmlinge (z. B. Temurin/Adoptium, Amazon Corretto, IBM Semeru). Lizenz- und Supportbedingungen variieren je nach Anbieter.

Nutzung und Wartung: Zur Prüfung der Installation dient der Befehl java -version. Anwendungen werden typischerweise als JAR-Dateien mit java -jar ausgeführt. Da JRE-Versionen Sicherheitsupdates erhalten, ist zeitnahe Aktualisierung wichtig oder der Einsatz einer unterstützten Distribution.