Interosseusmuskeln

Die Interosseusmuskeln, auch Zwischenknochenmuskeln genannt, sind intrinsische Muskeln der Hand. Der Begriff umfasst vier Dorsalinterossei und drei Palmarinterossei. Sie liegen zwischen den Metakarpalknochen und entspringen jeweils an den Seiten benachbarter Metakarpalknochen; ihre Sehnen setzen an der Basis der proximalen Phalanx sowie an der Extensoraponeurose der entsprechenden Finger an.

Die Dorsalinterossei ziehen von zwei benachbarten Metakarpalknochen zu den Extensoraponeurosen der Finger. Sie sind für die Abduktion der Finger vom Mittelfinger zuständig (DAB: dorsal interossei abduct). Die Palmarinterossei entspringen aus der palmaren Fläche der Metakarpale 2, 4 und 5 und bewirken die Adduktion der Finger zum Mittelfinger (PAD: palmar interossei adduct).

Alle Interosseusmuskeln werden vom Ramus profundus des Nervus ulnaris innerviert. Die Funktion umfasst zusätzlich die Unterstützung der Beugung der MCP-Gelenke und die Streckung der IP-Gelenke über die Extensoraponeurose, was eine koordinierte Greiffunktion ermöglicht. Die Gefäßversorgung erfolgt über die Palmar- und Dorsalmetakarpalarterien sowie deren Äste zu digitalen Arterien.

Klinisch bedeuten Schäden am Ulnarennerv Ausfälle der Interossei: verminderte oder fehlende Ab- und Adduktion der Finger, wodurch das Spreizen der Finger beeinträchtigt wird. Atrophie der intrinsischen Muskeln der Hand kann sichtbar sein. Variation: Es gibt vier Dorsalinterossei und drei Palmarinterossei.