Interaktionsannahmen
Interaktionsannahmen bezeichnen in der Kommunikations- und Sozialwissenschaft die impliziten oder expliziten Annahmen darüber, wie zwischenmenschliche Interaktion ablaufen soll. Sie umfassen Erwartungen zu Rollen, Zielen, Kommunikationswegen, zeitlichen Rahmenbedingungen, Umgangsformen sowie zum Rhythmus von Beiträgen, Rückmeldungen und Korrekturen. Diese Annahmen beeinflussen, wie Beteiligte handeln, wie Äußerungen interpretiert werden und wie Gespräche geführt werden.
Interaktionsannahmen können explizit festgelegt sein, etwa durch Verhaltensregeln, Codes oder Moderationsrichtlinien, oder sie entstehen stillschweigend aus
Praktisch finden sich Interaktionsannahmen in vielen Bereichen: In der Gesprächsforschung dienen sie der Analyse von Koordination,