Inselbogenstrukturen

Inselbogenstrukturen bezeichnen geologische Strukturen, die sich in ozeanischen Subduktionszonen ausbilden und durch eine gekrümmte Kette von Vulkaninseln oder Inselkomplexen gekennzeichnet sind. Der Inselbogen entsteht, wenn eine ozeanische Platte unter eine andere Platte subduziert wird. Vor dem Bogen liegt meist ein Tiefseegraben; der Bogen selbst bildet sich durch vulkanische Aktivität an der Oberseite der subduzierten Platte.

Entstehung und Struktur beruhen auf der Fluidausschüttung aus der subduzierenden Platte, die im Mantel zu Partialaufschmelzungen führt. Daraus resultieren calc-alkalische Magmen, die an der Oberseite der Euraflifts, Kollaps oder Kruste aufsteigen und vulkanische Inselbögen konstituieren. Die tektonische Umgebung umfasst fore-arc- und back-arc-Zonen, Akretionär-Prismen und oft Back-arc-Becken infolge Slab rollback, wodurch sich die Bogenstrukturen über geologisch gesehen längere Zeiträume hinweg verschieben können.

Typische Merkmale sind eine gekrümmte Inselkette, frequente vulkanische Aktivität, komplexe Verwerfungsstrukturen sowie eine Krustenanreicherung durch Krustenzuwachs. Die Gesteine reichen von Basalt über Andesit bis hin zu Rhyolithen, oft mit Spuren calc-alkalischer Signaturen. Neben vulkanischer Aktivität finden sich sedimentäre und metamorphen Relikte in Akretionär-Prismen und Mélanges.

Weltweit bilden Inselbogenstrukturen große subduktionsgeprägte Regionen, etwa im Japanischen Inselbogen, den Kurilen, den Aleuten, den Philippinen, den Sundainseln sowie im Caribikbogen der Kleinen Antillen. Ihre Erforschung liefert Einblicke in Subduktionsprozesse, Krustenbildung und geodynamische Entwicklungen von Ozeanplatten.|