Implantatversagen

Implantatversagen bezeichnet das Scheitern eines implantierten medizinischen Implantats im Knochen, wodurch dessen Funktion verloren geht. Es betrifft vor allem dental Implantate (Zahnimplantate) sowie orthopädische Endoprothesen.

Man unterscheidet zwischen frühzeitigem Versagen und spätem Versagen. Frühzeitiges Versagen entsteht häufig durch mangelnde Osseointegration kurz nach der Implantation, Infektionen, Überhitzung des Knochens oder unsachgemäße Platzierung. Spätes Versagen zeigt sich durch fortschreitenden Knochenabbau um das Implantat, Periimplantitis, mechanische Überlastung oder Bruch des Implantats oder der Prothese.

Ursachen sind vielfältig: patientenbezogene Faktoren wie Rauchen, Diabetes oder schlechte Mundhygiene; implantatbezogene Faktoren wie unzureichende Planung, schlechte Platzierung, Biofilm-Bildung oder Materialfehler; sowie chirurgische Faktoren wie Techniken und perioperative Betreuung.

Symptome und Diagnostik umfassen Schmerzen, Mobilität oder Lockerung des Implantats, Rötung oder Schwellung, Eiteraustritt und radiologisch sichtbaren Knochenverlust. Die Diagnostik basiert auf klinischer Untersuchung, Röntgenaufnahmen und ggf. CBCT sowie Tests zur Stabilität des Implantats.

Behandlung: Bei frühzeitigem Versagen kann die Entfernung des Implantats erfolgen, gefolgt von Heilung und ggf. erneuter Implantation. Bei späterem Versagen richtet sich die Therapie auf Infektionskontrolle, Gewebe- und Knochenaufbau, Regeneration und gegebenenfalls eine erneute Implantation. In orthopädischen Fällen ist oft eine Revision der Endoprothese nötig.

Prävention und Prognose beruhen auf sorgfältiger Planung, aseptischer Chirurgie, Risikofaktorenreduktion (z. B. Rauchstopp), adäquater Nachsorge und regelmäßigen Kontrollen. Die Prognose hängt wesentlich von Ursache, Allgemeinzustand und Behandlungszeitpunkt ab.