IdentitätsmanagementSysteme

Identitätsmanagementsysteme sind Softwarelösungen, die dazu dienen, digitale Identitäten von Benutzern (Mitarbeiter, Kunden, Partner) zu erstellen, zu verwalten und zu überwachen. Sie unterstützen den Lebenszyklus von Benutzerkonten, von der Erzeugung über die Änderung bis zur Deaktivierung, sowie die Zuweisung von Zugriffsrechten auf Systeme, Anwendungen und Ressourcen.

Zentrale Funktionen umfassen Identitäts- und Zugriffskontrolle, Authentifizierung, Autorisierung, Provisioning und De-Provisioning, Self-Service-Portale, Passwortverwaltung und Richtlinienmanagement. Oft implementieren sie Single Sign-On, Multi-Faktor-Authentifizierung, Passwortrichtlinien, Rollen- und Gruppenbasierte Zugriffssteuerung sowie zeitlich begrenzte oder bedingte Zugriffe.

Architektur: In der Regel existieren Identitätsanbieter (IdP) und Serviceanbieter (SP). IdP führen Authentifizierung durch und liefern Zugriffstoken (z. B. SAML, OpenID Connect, OAuth). Provisionsprozesse verwenden Standards wie SCIM, um Konten zwischen Verzeichnissen (z. B. LDAP/Active Directory) und Anwendungen zu synchronisieren. Anwendungen können on-premise, in der Cloud oder in hybriden Umgebungen betrieben werden.

Hauptanwendungsbereiche sind das Identity and Access Management (IAM) für Mitarbeiter sowie Customer Identity and Access Management (CIAM) für Kunden. Governance und Compliance umfassen Auditlogs, Access Reviews, Richtliniendurchsetzung und Datenschutzanforderungen (z. B. DSGVO).

Herausforderungen umfassen Datenqualität, Integration, Sicherheit, Kosten und Vendor Lock-in. Zukünftige Entwicklungen fokussieren auf passwordless Authentication, verhaltensbasierte Risiken und Zero-Trust-Architektur.