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Hittitisch

Hittitisch, auch Hethitisch genannt, bezeichnet die Sprache der Hethiter, die in Zentralanatolien ein weltliches und religiöses Zentrum bildeten. Die Sprache gehört zur anatolischen Untergruppe der indogermanischen Sprachfamilie und wurde ungefähr von 1650 v. Chr. bis 1180 v. Chr. gesprochen; danach blieb sie in neo-hittitischen Kleinreichen im Levantegebiet bis etwa zum 8. Jahrhundert v. Chr. erhalten. Sie ist heute ausgestorben.

Schrift und Sprachleben: Hittitisch wurde überwiegend in Keilschrift verfasst, die aus dem Akkadischen abgeleitet ist. Der

Entdeckung und Bedeutung: Die Funde wurden im frühen 20. Jahrhundert im Ausgrabungszentrum Boghazköi entdeckt; Bedřich Hrozný

Bedeutung für die Forschung: Hittitisch gehört zu den frühesten gut dokumentierten Indo-European-Sprachen und spielt eine zentrale

Großteil
der
Zeugnisse
stammt
aus
Boghazköi
(Hattusa)
und
umliegenden
Stätten
und
umfasst
königliche
Archive,
Verträge,
Rechts-
und
Religionstexte.
Sprachlich
lässt
sich
der
Textkorpus
in
Old
Hittite,
Middle
Hittite
und
Late
Hittite
gliedern.
Die
Sprache
weist
typische
Merkmale
der
anatolischen
Sprachen
auf
und
ist
eng
verwandt
mit
Luwisch.
entschlüssel­te
die
Sprache
1917
als
indogermanisch.
Der
Hittitische
Textbestand
liefert
grundlegende
Einblicke
in
Politik,
Recht,
Diplomatie
und
Religion
der
Bronzezeit
im
Vorderen
Orient;
berühmt
ist
der
Vertrag
von
Kadesch,
einer
der
frühesten
bekannten
Friedensverträge.
Rolle
bei
der
Rekonstruktion
der
urindogermanischen
Sprachfamilie
sowie
beim
Verständnis
der
antiken
Geschichte
Anatoliens.