Herzzeitvolumens

Herzzeitvolumen, auch Herzminutenvolumen (HZV), bezeichnet das Blutvolumen, das das Herz pro Minute auswirft. Es ergibt sich aus dem Produkt von Herzfrequenz (HF) und Schlagvolumen (SV): HZV = HF × SV. Die Einheiten sind Liter pro Minute. Bei einem Erwachsenen in Ruhe liegen normale Werte grob bei 4 bis 6 L/min; bei körperlicher Belastung kann der CO deutlich ansteigen.

Determinanten des Herzzeitvolumens sind Herzfrequenz und Schlagvolumen. Das Schlagvolumen hängt von Preload (Enddiastolvolumen), der Kontraktilität des Myokards und dem Afterload ab. Durch die Frank-Starling-Beziehung erhöht sich SV bei größerem EDV; ein erhöhter Afterload verringert das SV. Die Kontraktilität wird durch autonomes Nervensystem, Hormone und den aktuellen Myokardzustand beeinflusst.

Regulation: Das CO wird durch neuronale und hormonelle Mechanismen angepasst. Barorezeptoren, Volumenrezeptoren und Chemorezeptoren vermitteln über den Sympathikus und Parasympathikus Anpassungen von HF, Kontraktilität und venöser Rückführung. Hormone wie Adrenalin erhöhen HF und Kontraktilität und damit das CO.

Klinische Bedeutung: Das CO kann invasiv (Thermodilution, Fick-Prinzip) oder durch bildgebende Verfahren abgeschätzt werden. Es dient der Beurteilung der Kreislaufleistung, dem Schweregrad von Herz- und Kreislaufstörungen sowie der Beurteilung der Therapieeffekte. Ruhewerte variieren je nach Alter, Körpergröße und Fitness; CO steigt bei Belastung, Fieber oder Sepsis und sinkt bei Herzinsuffizienz oder kardiogenem Schock.