HerzfreQuenz

Die Herzfrequenz bezeichnet die Anzahl der Herzschläge pro Minute (bpm). Sie wird vor allem vom Sinusknoten gesteuert, dessen Schrittmacherzellen im rechten Vorhof liegen. Über das autonome Nervensystem erhöht der Sympathikus die Frequenz, der Parasympathikus senkt sie. Die Herzfrequenz ist ein grundlegender Parameter der kardialen Leistung und passt sich dynamisch an Belastung, Stress, Temperatur und anderen Faktoren an.

Ruhe- und Belastungsfrequenz: Unter Ruhebedingungen liegt die normale Herzfrequenz bei Erwachsenen typischerweise zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute. Sehr trainierte Athleten können Werte deutlich darunter haben, oft 40–60 bpm. Die maximale Herzfrequenz wird häufig grob mit der Formel 220 minus Lebensalter geschätzt; individuelle Abweichungen sind üblich. Bei belastenden Aktivitäten steigt die Frequenz entsprechend der Intensität an.

Messung: Die Herzfrequenz lässt sich durch Palpation des Pulses am Handgelenk oder Halsschlagader, durch EKG-Aufzeichnung oder durch moderne Fitness-Tracker bestimmen. Für alltägliche Zwecke genügt meist die Ruhefrequenz; medizinisch werden oft Langzeitmessungen oder Belastungstests herangezogen.

Einflussfaktoren und Abweichungen: Alter, Fitnessniveau, Umweltbedingungen, Stress, Schlaf, Medikamente (z. B. Betablocker senken die Frequenz; Stimulanzien erhöhen sie) sowie Nikotin und Koffein beeinflussen die Herzfrequenz. Eine anhaltend erhöhte Ruhefrequenz (Tachykardie) oder eine anhaltend niedrige Ruhefrequenz (Bradykardie) kann auf gesundheitliche Probleme hindeuten, insbesondere wenn sie von Symptomen wie Schwindel oder Brustschmerzen begleitet wird.

Bedeutung in Gesundheit und Training: Die Herzfrequenz dient als Indikator für kardiale Belastbarkeit und Fitnesszustand. Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) misst zusätzlich die Regulation des autonomen Nervensystems und wird in der klinischen und sportlichen Praxis als ergänzendes Maß verwendet.