Hauttemperaturen

Hauttemperaturen bezeichnet die Temperatur der Körperoberfläche, gemessen an der Haut. Sie spiegelt den Wärmeausgleich mit der Umwelt wider und wird durch Kerntemperatur, Blutfluss und lokale Stoffwechselaktivität beeinflusst.

Messung und typische Werte: Die Hauttemperatur wird üblicherweise in Grad Celsius angegeben. Typische Werte bei ruhiger Haut liegen je nach Körperstelle grob bei 32–34°C an Extremitäten, am Rumpf etwas höher; die Kerntemperatur liegt bei etwa 36,5–37,5°C. Da die Hauttemperatur stark von der Umwelt abhängt, ist die Messung standortspezifisch und kann sich schnell ändern.

Messmethoden: Kontaktfühler wie Thermistoren an der Haut, Infrarot-Thermografie oder Thermografie Kameras, sowie drahtlose Hautsensoren. Infrarotmessungen sind berührungslos und geben die Oberflächentemperatur wieder; die Genauigkeit hängt von Emissivität und Umgebungsbedingungen ab.

Physiologische Regulation: Die Hauttemperatur wird durch das vasomotorische System kontrolliert, also durch Vasodilatation und Vasokonstriktion sowie durch Schwitzen, die Wärmeverlust modulieren. Sie verändert sich durch Aktivität, Klima, circadianen Rhythmus, Alter und Gesundheitszustand.

Anwendungen und Interpretation: In der Medizin dient die Hauttemperatur der Beurteilung der peripheren Durchblutung, der Erkennung von Fiebermustern oder der Überwachung der Wundheilung. In der Sportwissenschaft wird sie genutzt, um Thermoregulation und Leistungsfähigkeit zu untersuchen. In der Forschung liefert die Infrarot-Thermografie räumliche Temperaturverteilungen und hilft, Auffälligkeiten zu identifizieren.