Hauptstrahlung

Hauptstrahlung bezeichnet den primären Anteil der Röntgenphotonen, der in einem Röntgengerät erzeugt wird. In der Regel bezieht sie sich auf das kontinuierliche Spektrum, das durch Bremsstrahlung entsteht, wenn schnelle Elektronen im Coulombfeld der Targetatome abgebremst werden. Die Energie der Photonen reicht von nahezu null bis zur maximalen Photonenergie, die durch die Anodenspannung (kV) festgelegt ist. Die charakteristische Strahlung, erzeugt, wenn innere Elektrenschalen ionisiert werden und Elektronen zu niedrigeren Schalen abfallen, erscheint als diskrete Linien und wird als separater Anteil betrachtet.

In der Praxis dominiert die Hauptstrahlung das für die Bildgebung genutzte Röntgenfeld; sekundäre Strahlung wie gestreute Photonen oder Fluoreszenz trägt zu Reststrahlung bei. Die Intensität der Hauptstrahlung hängt von Röhrenstrom und Belichtungszeit, Röhrenspannung, dem Zielmaterial (höheres Z erhöht die Bremsstrahlung) sowie von Filtration ab, die niedrigenergetische Photonen aus dem Spektrum entfernt, um die Patientendosis zu reduzieren.

Der Begriff wird teils synonym mit Hauptbremsstrahlung verwendet, um die primäre, kontinuierliche Komponente des Spektrums im Gegensatz zu charakteristischer Strahlung und Streustrahlung zu kennzeichnen. Bei der Planung von bildgebenden Verfahren wird das Spektrum der Hauptstrahlung berücksichtigt, um Kontrast und Dosis zu optimieren.

Siehe auch: Bremsstrahlung, Charakteristische Strahlung, Nebenstrahlung, Röntgenstrahlung.