Handlungsbereitschaft

Handlungsbereitschaft ist ein Begriff aus der Psychologie und Handlungsforschung und bezeichnet den mentalen Zustand, der der Ausführung einer Handlung vorausgeht. Sie umfasst die Bereitschaft, eine bestimmte Handlung zu initiieren, sowie die gezielte Vorbereitung auf motorische Aktivität im relevanten Kontext.

Der Ausdruck leitet sich vom Deutschen ab und bedeutet wörtlich Bereitschaft zum Handeln. In psychologischen und neurowissenschaftlichen Kontexten wird er verwendet, um den Übergang von Absicht und Planung zur konkreten Ausführung zu beschreiben.

Zu den kognitiven und motivationalen Komponenten der Handlungsbereitschaft gehören Absicht, Zielklarheit, Motivationslevel, erwartete Belohnung oder Bestrafung, Aufmerksamkeitsfokus sowie die Aktivierung motorischer Programme, die eine schnelle Reaktion ermöglichen. Die Forschung unterscheidet oft zwischen Planungs- und Vorbereitungsprozessen und ordnet die Handlungsbereitschaft der Vorbereitungsphase zu.

Die Messung erfolgt häufig indirekt über Verarbeitungszeit in Reaktionszeitaufgaben (z. B. Go/No-Go-Tasks) oder direkt über neurophysiologische Messungen wie EEG, das das Bereitschaftspotential vor der Bewegung erfasst.

Anwendungen finden sich in Bereichen wie Sport, Training, Notfall- und Sicherheitskontexten sowie in der Verhaltensforschung. Ziel ist es, Handlungsbereitschaft gezielt zu fördern oder zu regulieren, etwa durch Training, Vorbereitungstechniken oder Umweltgestaltungen. Übermäßige Handlungsbereitschaft kann zu impulsivem Verhalten führen, während zu geringe Bereitschaft zu verpassten Gelegenheiten führen kann.