HämostaseFunktion

HämostaseFunktion bezeichnet die Fähigkeit des Körpers, Blutungen nach Gefäßverletzungen zu stoppen. Sie umfasst koordiniert ablaufende Schritte, die von einer Gefäßreaktion bis zur Bildung eines stabilen Thrombus reichen. Die Funktionsweise lässt sich in drei Hauptphasen gliedern: vaskuläre Reaktion, primäre Hämostase und sekundäre Hämostase. Zunächst kommt es zu einer Gefäßverengung, um den Blutfluss zu verringern. In der primären Hämostase lagern sich Thrombozyten an die verletzte Gefäßwand an, aktivieren sich und bilden einen Pfropf. Die sekundäre Hämostase aktiviert die Gerinnungskaskade, die Fibrin bildet und den Thrombus stabilisiert. Danach wird der überschüssige Thrombus durch Fibrinolyse abgebaut, sobald die Gefäßheilung fortgeschritten ist.

Die Hämostase wird durch ein fein abgestimmtes Gleichgewicht von prokoagulatorischen und antikoagulatorischen Mechanismen reguliert. Antithrombin III, Protein C/S sowie der Gewebe-Faktor (TF) und TFPI tragen zur Hemmung fortlaufender Gerinnung bei. Das System arbeitet zusammen mit der Thrombozytenfunktion, der Gefäßgesundheit und dem fibrinolytischen Weg, der Plasmin bildet, um Fibrin abzubauen.

Klinisch sind Störungen der Hämostase mit Blutungsneigung oder mit Thrombosen verbunden. Beispiele sind von Willebrand-Erkrankung, Thrombozytopenien und Faktor-Mängel. Thrombosen betreffen venöse oder arterieller Gefäße und können zu Embolien führen. Diagnostik umfasst Gerinnungstests (PT/INR, aPTT), Thrombozytenzahl und -funktion, Fibrinogen, D-Dimer sowie spezifische Faktoranalysen. Therapeutische Ansätze reichen von Antikoagulanzien und Antiplättchenmitteln bis zu Maßnahmen zur Blutungskontrolle und reversiblen Interventionen im Notfall.