Gästeankünfte

Gästeankünfte bezeichnet in der Tourismusstatistik die Anzahl der Gäste, die innerhalb eines festgelegten Zeitraums eine Destination oder eine Beherbergungseinrichtung erreichen oder beziehen. Der Indikator dient der Messung der Nachfrage nach Unterkunftsleistungen und touristischen Angeboten. Üblicherweise umfasst er sowohl inländische als auch ausländische Gäste; je nach Statistik können Ankünfte auch nach Herkunftsland, Art der Unterkunft oder Reisezweck aufgegliedert werden. Im Unterschied zu den Übernachtungen zählt eine Ankunft jedes Mal, wenn ein Gast eine Unterkunft betritt oder bezieht; Mehrfachanreisen werden also entsprechend dem Zeitraum mehrfach berücksichtigt.

Datenquellen und Methodik: Die Zahlen resultieren aus Beherbergungsstatistiken, Meldedaten von Unterkünften oder touristischen Behörden. Die Erhebung erfolgt häufig monatlich oder jährlich, in manchen Ländern auch quartalsweise. Da Definitionsunterschiede bestehen können, sind internationale Vergleiche oft nur eingeschränkt direkt vergleichbar. Die Aufschlüsselung nach Herkunft, Unterkunftstyp und Zielgebiet ermöglicht differenzierte Analysen.

Anwendung und Interpretation: Gästeankünfte dienen Planungs- und Bewertungszwecken, etwa in der Kapazitätsplanung, Investitionsentscheidungen, Marketingstrategien oder regionaler Wirtschaftsförderung. Sie liefern jedoch keinen Hinweis auf Aufenthaltsdauer, Ausgaben oder Besucherströme innerhalb des Reiseziels. Deshalb werden sie oft in Kombination mit Übernachtungen, dem durchschnittlichen Aufenthalt und weiteren Indikatoren interpretiert, um ein vollständigeres Bild der touristischen Nachfrage zu erhalten.