Grundforschung

Grundforschung, auch Grundlagenforschung, bezeichnet Forschung, die aus reinem Forscherdrang entsteht, grundlegende Prinzipien, Gesetzmäßigkeiten und Phänomene zu verstehen, unabhängig davon, ob sich daraus kurzfristig konkrete Anwendungen ableiten lassen. Ihr Ziel ist es, das allgemeine Wissen zu erweitern und neue theoretische Rahmungen zu schaffen.

Sie unterscheidet sich von angewandter Forschung, Entwicklung und marktorientierten Innovationsprogrammen, die konkrete Probleme lösen möchten.

Typische Bereiche sind Physik, Mathematik, Biologie, Informatik, Linguistik sowie Teile der Sozial- und Geisteswissenschaften, in denen fundamentale Konzepte erforscht werden; Beispiele sind Quantenmechanik, Relativitätstheorie, Zahlentheorie sowie Untersuchungen zu grundlegenden kognitiven Prozessen.

Sie erfolgt vor allem in Universitäten, Großforschungsinstituten und nationalen Forschungsprogrammen; oft sind es langwierige Projekte mit hohem Risiko. Methodisch umfasst Grundforschung theoretische Arbeiten, Experimente, Beobachtung, Modellbildung und interdisziplinäre Ansätze.

Die Finanzierung erfolgt überwiegend durch öffentliche Mittel, Hochschulen, Forschungsinstitute sowie Stiftungen; Industriebeiträge können variieren. Obwohl keine unmittelbaren Anwendungen garantiert sind, schafft Grundforschung Grundlagenwissen, ermöglicht technologische Durchbrüche mittel- bis langfristig, fördert Fachkräfte und stärkt wissenschaftliche Infrastruktur.

Historisch spielte Grundforschung eine zentrale Rolle in der Entwicklung der modernen Wissenschaft, besonders in Europa im 19. und 20. Jahrhundert; Förderpolitik zielt darauf ab, Grundlagenwissen als langfristige Investition zu sichern.