Großherzigkeit

Großherzigkeit bezeichnet eine moralische Tugend, die Großzügigkeit, Großmut und eine offene, mitfühlende Haltung des Herzens verbindet. Ein großherziger Mensch zeigt Bereitschaft, anderen zu helfen, auch wenn dies persönliche Opfer oder Kosten bedeutet, und er ist bereit, Beleidigungen oder Niederlagen großzügig zu verzeihen. Die Haltung zielt darauf ab, das Wohl anderer zu fördern und in schweren Situationen Würde und Würdigkeit zu bewahren.

Etymologisch leitet sich der Begriff aus den Wörtern groß und Herz ab und verweist auf eine über das Alltägliche hinausgehende Herzensgröße. In der deutschen Tradition wird Großherzigkeit oft als Übersetzung oder näher betrachtete Form des lateinischen magnanimitas bzw. des griechischen magnánēis konstruiert, wodurch eine Verbindung zu Großmut und edler Gesinnung hergestellt wird.

In der Ethik und Theologie wird Großherzigkeit als Tugend des sittlichen Charakters verstanden, die über bloße Großzügigkeit hinausgeht. Sie verbindet Mut, Selbstbeherrschung und Verantwortungsbewusstsein mit dem Willen, Gerechtigkeit zu wahren und das Gemeinwohl zu fördern. In der Praxis zeigt sich Großherzigkeit im respektvollen Umgang mit anderen, im Einsatz für Benachteiligte und in der standhaften Verfolgung edler Ziele trotz Widerständen, ohne dabei Maßlosigkeit oder Selbstaufgabe zu riskieren.

Kritisch betrachtet erfordert Großherzigkeit Discernment: Sie muss mit Urteil und Vernunft ausbalanciert sein, damit sie nicht zu Selbstaufgabe, Ausnutzung oder Ungerechtigkeit führt. Im modernen Diskurs wird sie oft in Führungsthemen, Ethik und zwischenmenschlicher Konfliktlösung diskutiert.

See also: Großzügigkeit, Großmut, Magnanimität, Benignität.