Grammatisierung
Grammatisierung bezeichnet in der Sprachwissenschaft den diachronen Prozess, bei dem eine ursprünglich bedeutungsvolle lexikalische Form oder eine eigenständige Satzkonstruktion allmählich eine grammatische Funktion übernimmt. Typischerweise verliert das Element viel seiner ursprünglichen Semantik (semantische Bleiche), es reduziert sich phonetisch, und es wird in neue syntaktische Muster integriert. Das Ergebnis sind Funktionswörter, Hilfsverben, Konjunktionen oder andere Grammatikmarker.
Auf diesem Weg durchlaufen Grammatikelemente typischerweise mehrere Phasen: semantische Bleiche, phonologische Reduktion, Reanalyse der Syntax und
Typische Trajektorien der Grammatisierung umfassen die Entstehung von zukünftigen Markern wie dem englischen Hilfsverb will oder
Grammatisierung ist ein universelles Phänomen der Sprachentwicklung und lässt sich in vielen Sprachfamilien beobachten. Sie hängt
In der Sprachwissenschaft dient das Konzept zur Erklärung historischer Veränderungen und zur Beschreibung von Gegenwartssprachen. Es