Gießmenge

Gießmenge bezeichnet die zur Herstellung eines Werkstücks oder Bauteils benötigte Menge an flüssigem Werkstoff, die in eine Form eingebracht wird. Der Begriff findet Anwendung in der Metallgießerei, Beton- und Kunststoffverarbeitung sowie beim Dosieren von Flüssigkeiten in Industrie und Gartenbau.

In der Gießerei umfasst die Gießmenge neben dem Volumen des Formhohlraums auch Zusatzmengen für Anschnitt, Speiser und Gießkanäle sowie Verlustanteile durch Verdampfungen oder Proben. Bei Beton- und Mörtelarbeiten bezieht sich die Gießmenge auf das Volumen des einzubringenden Betons, angepasst an Verdichtung, Schwund und Ausschuss. In der Bewässerung wird sie als Wassermenge pro Fläche oder Pflanze angegeben.

Messgrößen sind Volumen (Liter, Kubikmeter) und Masse (Kilogramm), wobei die Umrechnung über die Dichte des Materials erfolgt. Berechnungen berücksichtigen Formgeometrie, Schwindmaß, Wiederverwendungsquoten, Sicherheitsaufschläge und Fertigungstoleranzen. Ermittelt wird die Gießmenge durch CAD-Volumenberechnung, Gießsimulationen, Zuschlagsrechnung oder direkte Messung mit Durchflussmessern und Waagen.

Die richtige Bemessung der Gießmenge ist entscheidend für Qualität, Wirtschaftlichkeit und Materialeffizienz: zu wenig Material führt zu Fehlgüssen, zu viel erhöht Kosten und Nachbearbeitung. In der industriellen Praxis gelten hierzu spezifizierte Normen und werkstoffspezifische Richtlinien sowie prozessbegleitende Kontrollen.