Gewinnausschüttungen

Gewinnausschüttung bezeichnet die Verteilung von Gewinnen eines Unternehmens an seine Eigentümer oder Anteilseigner. Sie ist ein zentrales Instrument der Gewinnverwendungspolitik und wird regelmäßig im Rahmen der Jahresabschluss- und Dividendenpolitik festgelegt.

Rechtlich wird sie in Deutschland vor allem durch das Aktiengesetz (AktG) für Aktiengesellschaften und SEs sowie durch das GmbH-Gesetz (GmbHG) für Gesellschaften mit beschränkter Haftung geregelt. In der Praxis erfolgt die Ausschüttung erst, nachdem der Jahresabschluss erstellt und eine Gewinnverwendung beschlossen wurde. Der Vorstand bzw. die Geschäftsführung schlägt eine Dividende vor; der Aufsichtsrat prüft ggf.; die Hauptversammlung bzw. Gesellschafterversammlung entscheidet über Höhe und Form der Ausschüttung. Ausschüttungen können aus dem Jahresüberschuss und bestehenden Gewinnrücklagen erfolgen, wobei gesetzliche oder statutarische Reserven zu beachten sind.

Formen der Ausschüttung sind Barausschüttungen (Dividenden), Sachdividenden oder Aktienrückkäufe. Die konkrete Form hängt von der Unternehmenspolitik, dem Rechtskreis und steuerlichen Gesichtspunkten ab.

Ablauf: Der Beschluss erfolgt in der Regel auf der Hauptversammlung bzw. Gesellschafterversammlung; die Auszahlung erfolgt zu einem festgelegten Zahlungstermin. Das Ex-Dividendendatum markiert den ersten Tag, an dem die Aktie ohne Anspruch auf die kommende Dividende gehandelt wird; der Anspruch geht an die Aktionäre, die zum Record Date im Eigentum stehen.

Steuerliche Behandlung: Dividenden unterliegen in Deutschland der Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer) in der Regel in Höhe von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer; die konkrete Belastung hängt von der individuellen steuerlichen Situation ab. In anderen Rechtsordnungen gelten abweichende Regeln.

Bedeutung: Gewinnausschüttungen signalisieren Profitabilität, beeinflussen die Rendite der Anleger und prägen die Kapitalstruktur sowie die zukünftige Investitionspolitik eines Unternehmens.