Gestationsalter

Gestationsalter bezeichnet die Zeitspanne seit dem ersten Tag der letzten Menstruation (LMP) während einer Schwangerschaft. Es wird in Wochen angegeben und dient der Einordnung des Schwangerschaftsverlaufs. Typischerweise beträgt das Gestationsalter bis zur Geburt rund 40 Wochen (280 Tage) ab dem LMP. Das Alter des Embryos ab der Befruchtung (Embryonales bzw. Konzeptionelles Alter) liegt in der Regel etwa zwei Wochen darunter.

Berechnung und Datierung: Die gängige Methode ist die Naegele-Regel: voraussichtlicher Geburtstermin = LMP plus 280 Tage. Ist der LMP unbekannt oder unregelmäßig, wird das Gestationsalter oft durch Ultraschall-Daten im ersten Trimester angepasst, insbesondere anhand der Kopf-Schenkel-Länge (CRL). In späteren Stadien helfen Messungen wie Kopfumfang (HC), Bauchumfang (AC) und Femurlänge (FL), das GA weiter zu schätzen.

Klinische Bedeutung und Anwendungen: Das GA dient der Überwachung des fetalen Wachstums, der Planung von Pränataluntersuchungen und der Bestimmung des Geburtstermins. Abweichungen können auf Frühgeburtlichkeit, verspätete Geburt oder fetale Wachstumsstörungen hinweisen. Übliche Kategorien umfassen Frühgeburt (<37 Wochen), Frühterm (37 0/7–38 6/7 Wochen), Vollterm (39 0/7–40 6/7 Wochen), Spätterm (41 0/7–41 6/7 Wochen) und Postterm (≥42 0/7 Wochen).

Hinweise: Die Genauigkeit des GA hängt von der Verlässlichkeit des LMP ab; Ultraschalldatierung, besonders im ersten Trimester, gilt als zuverlässigste Methode zur Bestimmung des Gestationsalters.