Geschäftszwecke

Der Begriff Geschäftszwecke bezeichnet die in der Satzung eines Unternehmens festgelegten Zwecke, Tätigkeiten und Geschäftsfelder, die das Unternehmen rechtlich ausüben darf. Er bestimmt den zulässigen Umfang des Handelns und bildet die Grundlage für die Vertretungsmacht der Geschäftsführer sowie für vertragliche Rechtsbeziehungen.

In Deutschland sind Geschäftszwecke rechtlich verankert, meist als Gegenstand des Unternehmens oder Unternehmenszweck in der Satzung einer Rechtsform wie GmbH oder AG formuliert. Der Zweck wirkt als Grenze der Handlungsbefugnis; Handlungen außerhalb des festgelegten Bereichs können rechtlich problematisch sein oder nur mit entsprechender Zustimmung oder Änderung der Satzung wirksam werden. Änderungen des Geschäftszwecks erfordern in der Regel notarielle Beurkundung und Eintragung in das Handelsregister.

Geschäftszwecke können allgemein oder eng gefasst sein. Ein weiter, flexibler Zweck erlaubt neue Geschäftsfelder leichter zu erschließen, birgt jedoch Rechtsunsicherheit und könnte im Einzelfall zu Streitigkeiten über Haftung oder Vertretung führen. Ein enger Gegenstand schränkt das Handeln gezielt ein, erleichtert die Risikokontrolle, erfordert aber bei Planungen außerhalb des festgelegten Rahmens eine Satzungsänderung. In der Praxis ist bei Vermögensverwaltungen, Holdings oder diversifizierten Unternehmen häufig eine gemischte Form gewählt.

Beispiele für Geschäftszwecke sind der Betrieb eines Handelsunternehmens im Bereich Maschinenbau, die IT-Beratung mit Softwareentwicklung oder die Verwaltung eines diversifizierten Portfolios. Änderungen des Geschäftszwecks binden Gesellschafterbeschlüsse, notarielle Beurkundung und Eintragung; ohne diese Schritte gelten neue Tätigkeiten als außerhalb des ursprünglichen Zwecks liegend.