Geoidkorrekturen

GeoidKorrekturen bezeichnet in der Geodäsie die Anpassungen, die nötig sind, um ellipsoidische Höhenangaben in orthometrische Höhen umzuwandeln. Grundlage ist der Geoid, eine theoretische Oberfläche, die dem mittleren Meeresspiegel möglichst nahe kommt. Die Abweichung des Geoids vom Referenzellipsoid wird Geoidhöhe N genannt und variiert je nach Ort. Die Beziehung zwischen den Höhenarten lautet H = h − N, wobei h die ellipsoidal height ist und H die orthometrische Höhe. GeoidKorrekturen liefern N-Werte, die aus Geoidmodellen stammen.

Geoidmodelle werden aus Gravimetrie, Satelliten- und Gravitationsexperimenten abgeleitet. Globale Modelle wie EGM2008 oder EGM96 liefern N-Werte weltweit, während lokale Modelle oft höhere Genauigkeit in bestimmten Regionen bieten. Die Modelle werden als Rasterdaten bereitgestellt und können in GNSS-Software, Vermessungs- und GIS-Systemen direkt verwendet werden, um orthometrische Höhen zu berechnen oder geoidbasierte Höhenangaben zu liefern.

Anwendungen: Vermessung, Bauwesen, Hydrographie, Kartografie, Geodatenmanagement. GeoidKorrekturen sind besonders wichtig, wenn Höhenreferenzen konsistent mit nationalen oder internationalen Normen sein müssen. In Echtzeit verwendete GNSS-Systeme (RTK) nutzen häufig vordefinierte Geoidmodelle, während Post-Processing-Verfahren Geoidkorrekturen ebenfalls berücksichtigen. Die Genauigkeit hängt von der Qualität der Geoidmodelle, der Gravimetrie-Dichte und der Lokalisierung des Messpunkts ab.