Gehörkanal

Gehörkanal, Meatus acusticus externus, ist der äußere Teil des Ohres und verbindet die Ohrmuschel mit dem Trommelfell. Beim Erwachsenen beträgt seine Länge etwa 2,5 Zentimeter. Der Gehörkanal gliedert sich in einen knöchernen hinteren Abschnitt und einen knorpeligen vorderen Abschnitt, deren Übergang eine charakteristische S-Form bildet. Die Haut des Gehörkanals besitzt Haare, Talgdrüsen und Cerumen produzierende Cerumen-Drüsen.

Die Funktion des Gehörkanals besteht in Schutz, Reinigung und Aufrechterhaltung einer angemessenen Feuchtigkeit. Die cerumenproduzierenden Drüsen erzeugen Ohrenschmalz, das Haare und Haut vor Wasser schützt und antimikrobielle Eigenschaften besitzt. Der Kanal wirkt zudem als akustischer Resonator und verstärkt bestimmte Frequenzen im Bereich von etwa 2–4 kHz, wodurch die Sprachwahrnehmung unterstützt wird.

Pathologien: Otitis externa (Entzündung des äußeren Gehörgangs), Cerumenimpaktion, Fremdkörper und Stenosen können die Belüftung beeinträchtigen und das Hörvermögen mindern. Die Diagnose erfolgt meist durch Otoskopie. Die Behandlung reicht von schonender Reinigung und Ohrentropfen bis zur Entfernung von Fremdkörpern; bei Infektionen können antimikrobielle bzw. entzündungshemmende Mittel eingesetzt werden. Eine vorsichtige Behandlung ist wichtig, da das Trommelfell bei unsachgemäßer Eingriffe verletzt werden kann.

Bei Kindern ist der Gehörkanal kürzer und tendenziell horizontale Ausrichtung; mit dem Alter verändert sich der Gehörgang weiter. Der Gehörkanal wird häufig in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie in der Audiologie untersucht, insbesondere bei Verdacht auf Gehörverlust oder wiederkehrende Ohrentzündungen.