Gefäßabschnitte

Gefäßabschnitte ist ein Begriff aus der Anatomie, Radiologie und Gefäßmedizin und bezeichnet konkrete Abschnitte von Blutgefäßen, die sich von einer Verzweigung bis zur nächsten erstrecken oder einem funktionellen Versorgungsgebiet eines Gefäßes zugeordnet sind. Der Begriff dient dazu, den Verlauf, die räumliche Beziehung zu benachbarten Strukturen und die Relevanz für Operationen oder bildgebende Verfahren zu beschreiben.

In Arterien werden typische Abschnitte anhand der großen Gefäße definiert: Die Aorta wird häufig in aufsteigende Aorta, Aortenbogen, thorakale (mes) und abdominale Aorta unterteilt. Die Carotis interna und externa lässt sich in zervikale, petrose bzw. intrakranielle Segmente unterscheiden; bei der Lungenarterie entsprechen Segmente den lappen- oder segmentalen Gefäßen. In Venen erfolgt die Segmentierung teilweise nach dem Verlauf großer Venen wie der Vena cava oder nach der venösen Drainagegebieten, etwa venöse Segmente der Leber, die in der Transplantationsmedizin eine Rolle spielen können.

Der klinische Nutzen von Gefäßabschnitten liegt in der Lokalisation von Krankheitsbildern (Aneurysma, Verschluss, Dissektion), in der Planung von Interventionen (Stentgraft, Bypass) sowie in der radiotherapeutischen Zieldefinition. Bildgebende Verfahren wie CT- oder MR-Angiografie und digitale Subtraktionsangiografie dienen dazu, Gefäßabschnitte sichtbar zu machen und zu beschreiben.

Terminologisch gibt es Unterschiede: Manche Quellen unterscheiden Abschnitte nach anatomischen Landmarken (Verzweigungspunkte), andere nach hemodynamischer Versorgung oder radiologischer Segmentierung. Unabhängig davon beschreibt der Begriff stets fortlaufende Gefäßabschnitte mit gemeinsamer Struktur oder Funktion.