Führerscheinmaßnahmen

Führerscheinmaßnahmen bezeichnet Maßnahmen im Zusammenhang mit der Fahrerlaubnis, die von Behörden gegen Fahrerinnen und Fahrer angeordnet werden können. Sie dienen der Prüfung der Fahrtauglichkeit, der Sicherstellung der Verkehrssicherheit und der Regelung des Zugangs zum Führen von Kraftfahrzeugen. Typische Anlässe sind Verkehrsverstöße, gesundheitliche Beeinträchtigungen, oder die Wiedererlangung einer zuvor entzogen oder gesperrten Fahrerlaubnis.

In Deutschland beruhen Führerscheinmaßnahmen auf dem Straßenverkehrsgesetz (StVG), der Straßenverkehrsordnung (StVO) und der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV). Die Zuständigkeit liegt bei den Fahrerlaubnisbehörden, Gerichten oder dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA); zentrale Datensammlungen erfolgen im Fahreignungsregister in Flensburg. Typische Maßnahmen können zeitweise oder dauerhaft sein und reichen von Entzug oder Fahrverbot bis zu Auflagen bei der Wiedererlangung.

Zu den gängigen Maßnahmen gehören der Entzug der Fahrerlaubnis oder ein Fahrverbot nach schweren Verstößen, Alkohol- oder Drogenfällen sowie Verkehrsunfällen. Bei der Wiedererlangung können Auflagen folgen, wie medizinische oder psychologische Untersuchungen (MPU) sowie erforderliche Begutachtungen zur Fahreignung. Weiterhin können behördliche Anordnungen zu speziellen Schulungs- oder Beratungsangeboten ergehen, um das Fahrverhalten zu reflektieren und zu ändern.

Ziele der Führerscheinmaßnahmen sind die Erhöhung der Verkehrssicherheit, die Verhaltensänderung bei Risikofahrern sowie die Sicherstellung der Fahrtauglichkeit. Die Maßnahmen erfolgen individuell, abhängig von Art und Schwere des Verstoßes sowie von bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen.