Fördertests

Fördertests bezeichnet eine Gruppe von standardisierten oder halbstandardisierten Verfahren, die dazu dienen, den Förderbedarf von Schülerinnen und Schülern zu erkennen und darauf aufbauende Fördermaßnahmen zu planen. Sie kommen sowohl in der Frühförderung als auch in der Primar- und Sekundarstufe zum Einsatz und können je nach Kontext als Screenings- oder Diagnosetests bezeichnet werden.

Die Tests decken unterschiedliche Bereiche ab, zum Beispiel kognitive Fähigkeiten, Sprachentwicklung, Lese- und Rechtschreibkompetenz, Mathematik, Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen, motorische Fähigkeiten sowie sozio-emotionale Entwicklung. Während Screenings rasche Hinweise auf Förderbedarf geben, dienen diagnostische Fördertests der tieferen Abklärung und der konkreten Förderung. Oft werden mehrere Instrumente kombiniert, um ein ganzheitliches Bild zu erhalten.

Durchführung und Auswertung erfolgen in der Regel durch qualifiziertes Personal wie Lehrkräfte, Schulpsychologen oder Förderdiagnostinnen und Förderdiagnostiker. Die Ergebnisse werden normbezogen interpretiert und mit Beobachtungen, Gesprächen mit Eltern und gegebenenfalls Leistungsproben ergänzt. Ziel ist es, individuelle Förderpläne zu erstellen, passende Fördermaßnahmen festzulegen und den Fortschritt im Verlauf der Interventionen zu dokumentieren.

Kritik und Grenzen betreffen die Reliabilität und Validität einzelner Instrumente, mögliche kulturelle oder sprachliche Verzerrungen sowie das Risiko einer Stigmatisierung. Fördertests sollten daher nicht isoliert verwendet, sondern in Verbindung mit laufender Beobachtung, Portfolioarbeit und entwicklungsbegleitender Beratung eingesetzt werden. Datenschutz und informierte Einwilligung der Erziehungberechtigten sind zentrale Aspekte beim Einsatz.