Fungiformpapillen

Fungiformpapillen sind kleine, pilzförmige Ausläufer der Zungenoberfläche und gehören zu den Lingualpapillen. Sie kommen überwiegend im vorderen Bereich der Zunge vor und haben typischerweise Durchmesser von etwa 0,5 bis 2 Millimetern. Die Oberseite ist von Epithel bedeckt und darüber liegt ein lockeres Bindegewebe mit Kapillaren, das der Papille ihr charakteristisches rötliches Aussehen verleiht. Jede Fungiformpapille enthält in der Regel eine oder mehrere Geschmacksknospen an der Spitze oder den Seiten.

Die Geschmacksknospen der Fungiformpapillen bestehen aus Sinneszellen, Stützzellen und Basalzellen. Die Sinneszellen besitzen Mikrovilli, die in die Geschmacksspalte ragen und sensorische Signale aufnehmen. Die Geschmacksempfindungen aus diesen Papillen werden vorwiegend über den Chorda tympani, einem Faserast des Nervus facialis (VII), weitergeleitet; die allgemeine Sinneswahrnehmung erfolgt durch den Nervus lingualis (V3).

Verteilung und Funktion: Fungiformpapillen sind verstreut über das vordere Drittel der dorsalen Zunge, besonders an der Zungenspitze und an den Seitenrändern. Im Gegensatz zu Filiformpapillen tragen Fungiformpapillen Geschmacksknospen. Sie tragen zur Geschmackswahrnehmung bei, wobei die Dichte der Fungiformpapillen die Empfindlichkeit für verschiedene Geschmackqualitäten beeinflussen kann.

Klinische Aspekte: Die Morphologie der Fungiformpapillen kann sich mit Alter oder Umweltfaktoren verändern. Entzündungen oder Erkrankungen der Zunge können vorübergehend das Aussehen oder die Funktion dieser Papillen beeinflussen.