Fräserformen

Fräserformen bezeichnen die geometrischen Formen und Schneidenprofile von Fräsern, die beim Fräsen eingesetzt werden. Die Form beeinflusst, welche Konturen möglich sind, welche Oberflächenqualität erzielt wird und welche Werkstoffe bearbeitet werden können. Neben der Form bestimmen weitere Parameter wie Durchmesser, Zähnezahl, Schneidenwinkel, Umdrehungen pro Minute und Kühlung die Schnittbedingungen.

Zu den gängigsten Formen gehören planfräser (Flachendfräser) mit einer flachen Stirnfläche, endfräser (Endmills) mit Schneiden an Stirn- und Umfangseite, und kugelkopffräser (Ball-Nose-Fräser) mit einer kugelförmigen Spitze für dreidimensionale Profilbearbeitungen. Eckradiusfräser haben abgerundete Ecken, wodurch spitze Kantengehäuse vermieden werden. V-Fräser besitzen eine V-förmige Nut zum Gravieren oder Schneiden von Profilen. Nutenfräser schneiden axiale Nuten, Keilfräser erzeugen Passformen wie Nut–Feder-Verbindungen (Dovetails). Formfräser führen vordefinierte Profilformen aus, z. B. für komplexe Konturen.

Werkstoffe und Beschichtungen beeinflussen Haltbarkeit und Wärmeverträglichkeit. Fräser bestehen typischerweise aus Hochgeschwindigkeitsstahl oder Hartmetall, wobei keramische oder cermetbasierte Werkstoffe in speziellen Anwendungen vorkommen. Beschichtungen wie TiN, TiAlN oder AlTiN erhöhen Widerstand gegen Verschleiß und Hitze.

Anwendungsvoll werden Fräser je nach Material, gewünschter Oberflächengüte und Toleranzen gewählt. Die Auswahl berücksichtigt auch Kühlung, Vorschub- und Drehzahlparameter sowie das Fräsverfahren (Schrupp- oder Schlichtbearbeitung) und die Maschinenkapazität.