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Fremdstrukturen

Fremdstrukturen bezeichnet in der Sprachwissenschaft sprachliche Muster einer Sprache, die außerhalb dieser Sprache entstanden sind oder durch Kontakt mit anderen Sprachen übernommen wurden. Sie treten vor allem in Mehrsprachigkeit, im Zweitsprachenerwerb, in Übersetzungen und in öffentlich verwendeten Texten auf und können sowohl bewusst durch Übersetzungsprozesse als auch unbeabsichtigt durch Sprachnutzung entstehen.

Ursachen und Verbreitung ergeben sich aus Sprachekontakt, Migration, Medien und Bildungssystemen. Oft zeigen sich Fremdstrukturen als

Typen der Fremdstrukturen umfassen Kalques, Interferenzstrukturen und semantische Lehnungen. Kalques entstehen durch direkte Übersetzung aus einer

Bedeutung und Forschung richten sich nach Sprachkontakt, Sprachplanung und Unterrichtspraktiken. Die Analyse von Fremdstrukturen erfolgt oft

Interferenz,
bei
der
Merkmale
einer
Quell-
oder
Umgangssprache
in
die
Zielsprache
übertragen
werden.
Sie
können
sich
auf
Syntax,
Wortstellung,
Kasusgebrauch,
Tempus-
und
Modussysteme
oder
Semantik
beziehen.
Dabei
unterscheiden
Linguisten
zwischen
Kalquen
(Calques),
also
wörtlichen
Übersetzungen
von
Phrasen
oder
Strukturen,
und
stilistischen
oder
strukturellen
Übernahmen,
die
sich
allmählich
im
Sprachgebrauch
verankern.
Fremdsprache,
Interferenzstrukturen
resultieren
aus
der
Übernahme
fremder
Satzbauweisen
oder
Flexionsmuster,
und
semantische
Lehnungen
betreffen
Bedeutungsnuancen,
die
in
einem
Sprachraum
durch
Kontakt
verbreitet
werden.
Die
Bewertung
von
Fremdstrukturen
variiert:
Einige
werden
als
sprachliche
Innovation
gesehen,
andere
als
Fehler
oder
geringere
Normativität.
durch
Korpusstudien,
Fehleranalysen
und
elicitation-Methoden,
um
Muster,
Ursachen
und
Auswirkungen
besser
zu
verstehen
und
gezielt
im
Sprachunterricht
darauf
reagieren
zu
können.