Fremdschlüsselbeschränkungen

Fremdschlüssel (Foreign Key) ist in relationalen Datenbanken ein Attribut oder eine Attributkombination in einer Tabelle, das auf den Primärschlüssel oder einen eindeutigen Schlüssel einer anderen Tabelle verweist. Er dient der Modellierung von Beziehungen zwischen Tabellen und der Durchsetzung referenzieller Integrität. Werte in der Fremdschlüsselspalte müssen entweder NULL sein (sofern NULL-Werte erlaubt sind) oder einem vorhandenen Wert im referenzierten Schlüsselfeld entsprechen.

Durch Fremdschlüsselbeziehungen lassen sich 1:n- oder n:1-Beziehungen abbilden, gelegentlich auch mehrspaltige (komposit) Fremdschlüssel. Die referenzielle Integrität verhindert, dass Verweise auf nicht existente Datensätze entstehen, z. B. eine Bestellzeile mit Kundennummer, die nicht mehr in der Kundentabelle existiert.

In SQL definiert man Fremdschlüssel typischerweise mit einer Constraint: FOREIGN KEY (Spalten) REFERENCES referenz_tabelle(referenz_spalte) [ON DELETE Aktion] [ON UPDATE Aktion]. Typische Aktionen sind CASCADE, SET NULL, RESTRICT oder NO ACTION. Diese Aktionen bestimmen, wie Änderungen oder Löschungen im referenzierten Datensatz sich auf abhängige Datensätze auswirken.

DBMS-spezifische Details variieren. In MySQL InnoDB beispielsweise müssen Fremdschlüsselbeziehungen durch passende Indizes unterstützt werden. Namensgebung von Constraints ist oft optional, aber hilfreich für Wartung und Fehlersuche.

Fremdschlüssel unterscheiden sich vom Primärschlüssel: Der Primärschlüssel identifiziert Zeilen eindeutig, der Fremdschlüssel stellt referenzielle Verweise zu anderen Tabellen her. Als Baustein relationaler Modellierung unterstützen Fremdschlüssel Datenkonsistenz und ermöglichen verknüpfte Abfragen über mehrere Tabellen.