Freistellungsaufträge

Freistellungsaufträge sind Anweisungen an Banken und andere Finanzdienstleister in Deutschland, Kapitalerträge bis zu einem festgelegten Höchstbetrag von der Abführung der Kapitalertragsteuer freizustellen. Ziel ist es, die steuerliche Belastung von Zinserträgen, Dividenden und realisierten Kursgewinnen im Rahmen des Sparer-Pauschbetrags zu reduzieren.

Der Sparer-Pauschbetrag beträgt 801 Euro pro Kalenderjahr für ledige Personen und 1.602 Euro für verheiratete oder in einer Lebenspartnerschaft veranlagte Personen. Der Freistellungsauftrag kann auf mehrere Banken verteilt werden, sodass die Summe der freigestellten Beträge den persönlichen Höchstbetrag nicht überschreitet. Die Banken wenden den Auftrag automatisch an, solange er gültig ist.

Der Freistellungsauftrag kann von natürlichen Personen erteilt werden; er gilt auch für Minderjährige, sofern ein gesetzlicher Vertreter den Auftrag erteilt. Er bleibt bis auf Widerruf oder Änderung gültig.

Bei Kapitalerträgen, die den freigestellten Betrag überschreiten, wird die Kapitalertragsteuer auf den darüber liegenden Anteil einbehalten. Überschüssig einbehaltene Steuern können im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung erstattet oder angerechnet werden.

Der Auftrag gilt ausschließlich für inländische Banken und Kapitalerträge aus deutschen Quellen. Er wirkt als Vorabfreistellung, erleichtert die Steuerzahlung, und eine abschließende Veranlagung in der Steuererklärung bleibt möglich, falls weitere Erträge oder Verluste berücksichtigt werden müssen.