Freigabepunkten

Freigabepunkte, plural of Freigabepunkt, bezeichnen formale Entscheidungs- oder Meilensteine in einem Prozess, an denen Produkte, Daten oder Vermögenswerte freigegeben bzw. in die nächste Stufe überführt werden. Sie dienen der Kontrolle und Transparenz, indem vor dem Übergang bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Typischerweise sind Freigabepunkte in SOPs oder Release-Management-Prozessen verankert und mit Verantwortlichkeiten, Kriterien und Nachweisen versehen.

Anwendungsbereiche

In der Fertigung und Montage markieren Freigabepunkte den Abschluss einer Teilfertigung oder einer QA-/QC-Prüfung, woraufhin das Produkt in die nächste Produktionsstufe, in die Verpackung oder zum Versand gehen darf. In der Softwareentwicklung fungieren Freigabepunkte als Gate im Release-Management: Nach Tests, Sicherheitsprüfungen, Dokumentation und Freigaben wird der Code in die Produktionsumgebung überführt. Im Pharma- und Biotechnologiesbereich können Freigabepunkte die Abnahme eines Chargendokuments, die GMP-Konformität und die QC-Ergebnisse umfassen, bevor eine Charge an den Vertrieb geht. Auch Logistik- und Beschaffungsprozesse verwenden Freigabepunkte, um Güter aus dem Lager freizugeben oder an den Kunden zu versenden.

Governance und Ablauf

Freigabepunkte sind in der Regel durch Kriterien, Verantwortlichkeiten und Nachweisdokumente definiert. Typische Rollen sind Qualitätsmanagement, Projekt- oder Produktmanagement sowie Freigabeberechtigte. Der Ablauf ist oft auditsicher dokumentiert und lässt sich in Release-Plänen, Änderungs- und CAPA-Prozessen nachverfolgen.

Bezug zu Systemen

In praxisrelevanten IT- und Fertigungssystemen unterstützen ERP-, MES-, PLM- und QMS-Lösungen die Abbildung von Freigabepunkten, speichern Freigabedaten und sichern die Rückverfolgbarkeit.