Frameworkunabhängige

Frameworkunabhängige Software bezeichnet Softwarekomponenten, Bibliotheken oder Anwendungen, die nicht an ein konkretes Anwendungs- oder Entwicklungs-Framework gebunden sind. Ziel ist es, Logik und Funktionalität von der Infrastruktur des Frameworks zu entkoppeln, damit der Code mit unterschiedlichen Frameworks oder auch ohne Framework betrieben werden kann.

Um frameworkunabhängige Strukturen zu erreichen, werden oft klare Abstraktionen, standardisierte Schnittstellen und lose Kopplung genutzt. Typische Techniken sind die Nutzung von POJOs (Plain Old Java Objects) oder Plain Old PHP Objects, Interface-basierte Programmierung, Port- und Adapter-Architekturen oder die Anwendung von Clean Architecture beziehungsweise Hexagonal Architecture. Dadurch lässt sich die Geschäftslogik unabhängig von Framework-spezifischen Features testen, vergleichen oder austauschen.

Zu den Vorteilen gehören erhöhte Portabilität, geringeres Vendor-Lock-in, vereinfachtes Refactoring und bessere Wiederverwendbarkeit von Logik über verschiedene Projekte hinweg. Darüber hinaus erleichtert frameworkunabhängige Entwicklung das Testen, da Geschäftsfunktionen ohne Infrastrukturkomponenten isoliert geprüft werden können.

Nachteile sind ein potenzieller Mehraufwand an Abstraktion, mehr Boilerplate und ein möglicher Leistungs- oder Use-Case-Overhead durch zusätzliche Ebenen. Die Entwicklung erfordert sorgfältige Architekturentscheidungen und klare Designprinzipien, damit die Unabhängigkeit nicht zu einem unnötigen Abstraktionsaufbau führt.

Beispiele finden sich in verschiedenem Ökosystem: In Java lassen sich Geschäftslogik und Domänenmodelle als POJOs schreiben und mit unterschiedlichen Frameworks kombinieren; JavaScript-Entwicklung kann frameworkunabhängig mithilfe von Web Components oder reinen Modulen erfolgen; .NET-Entwicklung kann durch Bibliotheken erfolgen, die auf .NET Standard basieren und damit über mehrere Laufzeitumgebungen funktionieren.