Fossilfunde

Fossilfunde sind Funde fossiler Überreste oder Spuren vergangenen Lebens, die in Gesteinen oder Sedimenten erhalten geblieben sind. Sie liefern direkte Belege für Organismen, Ökosysteme und Umweltbedingungen der Erdgeschichte.

Man unterscheidet Körperfossilien, also Knochen, Zähne, Schalen oder andere anatomische Teile, von Spurenfossilien wie Fußabdrücken, Graben- oder Höhlenbau-Spuren und Kotspuren (Coproliten). Die Erhaltung hängt von paläontologischen Bedingungen ab; Lagerstätten mit schneller Abdeckung, Mineralisation oder Anoxie ergeben oft besonders gut erhaltene Funde.

Funde entstehen durch Felderkundungen, Bergbau, Kiesgruben oder Zufallsfund. Fundstellen werden dokumentiert mit Standort, stratigraphischer Lage und Umfeld; Funde gelangen meist ins Labor zur Reinigung, Identifizierung, Konservierung und Inventarisierung. Die wissenschaftliche Auswertung erfolgt durch Bestimmung der Art, Bestimmung des Alters und Vergleich mit anderen Funden.

Datierung erfolgt relativ über Schichtenfolge und Leitfossilien sowie absolut über Radiometrie (z. B. Uran-Blei, Kalium-Argon) oder C-14 in jüngeren Schichten. Die Einordnung in Taxa, die Rekonstruktion von Lebensweisen und die Ableitung von Phylogenien stehen im Zentrum.

Bedeutung: Fossilfunde ermöglichen Einsichten in Evolution, Biogeografie, Ökologie vergangener Welten und klimatische Veränderungen. Sie dienen auch als Kalibrationspunkte für molekulare Uhrzeiten. Bedeutende Fundorte sind Solnhofen (Archaeopteryx) und äthiopische Fundstellen mit Australopithecus afarensis.

Rechtliches: In vielen Ländern gelten gesetzliche Regelungen zum Eigentum, Bodendenkmal- und Naturschutz; Ausgrabungen bedürfen Genehmigungen, Sammeln ist oft eingeschränkt.