Forschungsgegenstand

Der Forschungsgegenstand bezeichnet den Gegenstand, die Erscheinung oder den Sachverhalt, der in einer wissenschaftlichen Untersuchung systematisch untersucht wird. Er bestimmt den inhaltlichen Schwerpunkt der Arbeit und damit die Fragestellung, die Datenerhebung und die Analysen.

Der Forschungsgegenstand wird aus dem Problemfeld und der Forschungsfrage abgeleitet. Er dient der Abgrenzung (Delimitierung) des Projekts und hilft bei der Festlegung von Hypothesen, Messgrößen und Methoden.

Typischerweise kann der Gegenstand unterschiedlich beschaffen sein: ein konkretes Objekt (z. B. eine Pflanze), ein Prozess (z. B. die Marktwirkung eines Produkts), eine Population (z. B. Jugendliche in Deutschland), ein Text oder Artefakt, ein Datensatz oder ein theoretisches Konstrukt. Wichtig ist, dass er operationalisiert werden kann – d. h. in messbare oder beobachtbare Merkmale überführt wird.

Die Bestimmung des Forschungsgegenstands umfasst auch ethische, zeitliche und räumliche Grenzen. Dazu gehören Zeitraum, Ort, Merkmale der Untersuchungsgruppe sowie Ausschlusskriterien. Die klare Formulierung erleichtert die Replizierbarkeit der Studie.

Beispiele: In der Biologie könnte der Forschungsgegenstand die Wirkung eines bestimmten Hormons auf das Zellwachstum sein. In der Soziologie könnte es der Einfluss sozialer Netzwerke auf die politische Partizipation von Jugendlichen in Deutschland im Zeitraum 2019–2021 sein.