Fluidverlusten

Fluidverlusten bezeichnet Verluste von Flüssigkeiten aus einem System oder Organismus. Der Ausdruck findet Anwendung in der Medizin sowie in Umwelt-, Industrie- und Verfahrenstechnik. Ziel ist es, Ursachen zu verstehen, Auswirkungen abzuschätzen und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung, Kompensation oder Kontrolle der Verluste abzuleiten.

Im menschlichen Körper entstehen fluidverlusten durch sensible Verluste (Urin, Stuhl, Wunddrainagen, Erbrechen) und unsensible Verluste (Verdunstung durch Haut und Atmung). Die Körperflüssigkeiten verteilen sich auf intrazelluläre, interstitielle und intravaskuläre Räume. Ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt erfordert ausreichende Zufuhr und eine angemessene Regulation der Verluste; erhebliche Verluste können zu Dehydration, Hypovolämie oder Elektrolytstörungen führen und das Kreislaufsystem belasten.

Zur Beurteilung der Fluidbilanz werden Ein- und Ausgaben gegenübergestellt, häufig ergänzt durch Gewichtskontrolle und Laborwerte. Die Behandlung richtet sich nach Ursache und Schwere: Bei Dehydration oft orale Rehydrierung oder intravenöse Infusionen mit isotonischen Lösungen und ggf. Elektrolytausgleich. Risikogruppen umfassen Säuglinge, ältere Menschen, Sportler und Personen mit schweren Verbrennungen oder Nierenerkrankungen.

In technischen Anlagen bezeichnen Fluidverlusten Verluste an Flüssigkeiten aus offenen oder geschlossenen Systemen durch Lecks, Verdunstung, Spül- oder Abflussprozesse. Auswirkungen reichen von verringerter Prozessivität und Effizienz bis hin zu Umwelt- und Sicherheitsrisiken. Typische Diagnosemethoden umfassen Lecktests, Massen- und Energiemengenbilanzen, Druck- und Durchflussmessungen. Präventionsmaßnahmen umfassen geschlossene Systeme, hochwertige Dichtungen, gute Isolierung, regelmäßige Wartung und Rückgewinnungssysteme.