Fibrinogenkonzentrate

Fibrinogenkonzentrate sind therapeutische Blutprodukte, die reines Fibrinogen in injizierbarer Form liefern. Sie werden aus menschlichem Plasma hergestellt und durch Virusinaktivierung sowie Filtration weiter gesichert. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung eines ausreichenden Fibrinogenspiegels zur Stabilisierung der Hämostase.

Indikationen umfassen angeborene Fibrinogenmängel (Hypo-/Afibrinogenämie) sowie erworbene Mängel bei massivem Blutverlust, Lebererkrankungen oder disseminierter intravasaler Koagulopathie. Sie kommen sowohl zur Behandlung aktiver Blutungen als auch zur Prävention perioperativer Blutungen zum Einsatz.

Die Anwendung erfolgt intravenös nach Auflösen des Pulvers, die Dosis wird anhand des gemessenen Fibrinogenwerts und des klinischen Bedarfs festgelegt. Typische Behandlungsziele liegen bei einem Fibrinogenspiegel von ca. 1,0–1,5 g/L, je nach Indikation.

Sicherheit und Nebenwirkungen: Wie andere Plasmaprodukte tragen Fibrinogenkonzentrate ein geringes Infektionsrisiko, das durch moderne Aufarbeitungsverfahren minimiert wird. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen allergische Reaktionen, thromboembolische Ereignisse sowie Transfusionsreaktionen. Kontraindikationen umfassen bekannte Überempfindlichkeit und Situationen, in denen eine Thromboserisikoabwägung besonders eng ist.

Regulatorischer status: In vielen Ländern sind Fibrinogenkonzentrate zugelassen und werden unter verschiedenen Marken angeboten, darunter Produkte wie RiaSTAP in den USA. Der Einsatz erfolgt gemäß klinischer Leitlinien und individueller Therapiepläne.