Fetttröpfchen

Fetttröpfchen sind intrazelluläre Organellen, die vorwiegend neutrallipide wie Triglyceride und Cholesterinester speichern. Sie bestehen aus einem Kern dieser Lipide, der von einer Phospholipidmonoschicht umgeben ist. An der Oberfläche befinden sich spezifische Proteine, darunter die Perilipin-Familie (PLIN) sowie weitere Lipidstoffwechselproteine, die Speicher- und Abbaumechanismen regulieren.

Entstehung und Dynamik erfolgen meist am endoplasmatischen Retikulum (ER). Von dort buddeln sich Fetttröpfchen in das Zytoplasma ab und wachsen durch zusätzliche Lipidsynthese oder Coaleszen. Die Größe und Anzahl der Tröpfchen passen sich dem Nährstoffstatus und dem Energiestoffwechsel der Zelle an. Die Lipolyse erfolgt durch lipolytische Enzyme wie ATGL (PNPLA2), HSL (LIPE) und MAGL, unterstützt durch regulatorische Signale; dadurch werden Fettsäuren freigesetzt, die als Energiequelle genutzt oder in Membranen und Signalkaskaden verwendet werden.

Vorkommen und Funktion variieren je nach Organismus. In Tieren finden sich Fetttröpfchen vor allem in Fettgewebeszellen (Adipozyten), Leberzellen und enterocytischen Zellen; sie dienen primär der Energiespeicherung und dem Lipidstoffwechsel. In Pflanzen kommen Ölkörper in Samen vor, deren Ölkörner ähnliche Funktionen erfüllen; hier sind Oleosine proteinalle Oberflächenproteine charakteristisch. Fetttröpfchen spielen auch eine Rolle bei der Pathophysiologie von Stoffwechselerkrankungen; vermehrte oder missregulierte Lipidablagerungen stehen im Zusammenhang mit Steatosen, Adipositas und Lipodystrophie.