Ferritinwert

Der Ferritinwert, auch Ferritinspiegel genannt, ist der Gehalt an Ferritin im Blutserum und dient als Maß für die gespeicherten Eisenmengen im Körper. Ferritin ist ein intrazelluläres Protein, das Eisen speichert und bei Bedarf freisetzt. Der Wert wird in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) gemessen und erfolgt durch eine immunologische Laboranalyse.

Ein niedriger Ferritinwert weist in der Regel auf Eisenspeicher-Defizite hin und wird häufig zur Diagnostik einer Eisenmangelanämie herangezogen. Ein erhöhter Ferritinwert kann auf große Eisenvorräte hindeuten, ist aber auch ein Akut-Phase-Protein, das bei Entzündungen, Infektionen, Lebererkrankungen oder bestimmten Tumoren ansteigen kann.

Die alleinige Beurteilung des Ferritinwerts reicht oft nicht aus. Zur Einschätzung des Eisenstatus werden zusätzlich Transferrinsättigung (TSAT) und Serumeisen sowie ggf. der lösliche Transferrin-Rezeptor herangezogen. In entzündlichen oder chronischen Erkrankungen kann der Ferritinwert trotz Eisenmangel normal oder erhöht sein, weshalb Entzündungsmarker wie CRP berücksichtigt werden sollten.

Referenzbereiche für Ferritin sind labor- und populationsabhängig. Allgemein gelten grob: Werte liegen meist im Bereich von einigen zehn bis zu wenigen hundert ng/ml; Männer und postmenopausale Frauen weisen tendenziell höhere Werte als schwangere oder prämenopausale Frauen auf. Klinisch wird der Wert im Kontext weiterer Untersuchungen interpretiert.