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Fasediagrammen

Fasediagramme sind grafische Darstellungen des Phasenzustands eines Stoffsystems als Funktion von Temperatur, Zusammensetzung und oft Druck. Sie zeigen, welche Phasen bei gegebener Zusammensetzung und Temperatur stabil sind und wie Phasenübergänge wie Schmelzen, Erstarrung oder Sublimation verlaufen. In der Materialwissenschaft dienen sie der Vorhersage von Löslichkeiten, Gefügebildung und der temperaturabhängigen Stabilität von Phasen.

Aufbau: In binären Diagrammen (zwei Komponenten) liegt die Zusammensetzung auf der x-Achse, die Temperatur auf der

Gibbs-Phasenregel: F = C - P + 2. Bei konstantem Druck erklärt diese Regel die Anzahl der Freiheitsgrade in

Wichtige Phasenphänomene sind Eutektoid, Eutektikum, Peritektikum sowie kongruentes oder inkongruentes Schmelzen. Beispiele: Das Pb-Sn-System besitzt einen

Anwendungen und Grenzen: Fasediagramme unterstützen das Legierungsdesign, keramische Werkstoffe und Polymerien; sie dienen als Grundlage für

y-Achse;
Druck
wird
üblicherweise
auf
1
bar
festgesetzt.
Die
Diagrammbereiche
bestehen
aus
ein-
oder
mehrphasigen
Feldern.
Liquidus-
und
Soliduslinien
trennen
die
Phasenfelder,
und
Tie-Linien
verbinden
die
Phasen
in
Zweiphasenbereichen.
Dreikomponenten-Systeme
verwenden
ternäre
Diagramme
(Dreiecksdiagramm).
einem
Diagramm.
In
binären
Diagrammen
mit
zwei
Komponenten
und
typischen
Zweiphasenbereichen
lassen
sich
Temperatur
und
Zusammensetzung
entlang
der
Tie-Linien
frei
variieren.
Eutektpunkt
bei
ca.
183
°C
und
61,9
Gew%
Sn;
das
Eisen-Kohlenstoff-System
(Fe-C)
zeigt
Cementit-
und
Austenit-Phasen
und
verschiedene
Gefügeübergänge.
thermodynamische
Modellierung
(CALPHAD).
Grenzen
ergeben
sich
durch
kinetische
Verzögerungen,
Nicht-Gleichgewichtszustände
und
Druckabhängigkeiten.