Farbbibliotheken

Farbbibliotheken bezeichnet Sammlungen von Farben, die systematisch beschrieben und bereitgestellt werden, um Konsistenz in Gestaltung, Druck und Webentwicklung zu gewährleisten. Eine Farbbibliothek enthält typischerweise Farbnamen oder Farbwerte (wie HEX-, RGB-, CMYK- oder HSL-Werte), Angaben zum Farbraum sowie Hinweise zur Anwendung. In vielen Fällen verknüpft sie Farben mit einem bestimmten Kontext, wie Marken, Produkten oder Layoutkomponenten.

Es lassen sich verschiedene Typen unterscheiden: standardisierte, weit verbreitete Bibliotheken sowie projekt- oder markenspezifische Sammlungen. Digitale Bibliotheken umfassen CSS-Farbnamen, Webfarbenpaletten und Farbpaletten in Design-Tools wie Photoshop oder Figma. Historisch bedeutsam sind kommerzielle Systeme wie Pantone, RAL oder NCS, die globale Farbbezeichnungen für Druck, Industrie und Architektur bereitstellen.

Anwendungen liegen in der Markenführung, der Sicherung von Designkonsistenz über Medien hinweg und der Unterstützung von Barrierefreiheit durch gut konzipierte Kontraste. Farbbibliotheken erleichtern die Zusammenarbeit in Teams, ermöglichen Wiederverwendung von Farbschemata und reduzieren Interpretationsspielräume bei der Farbdarstellung.

Technisch werden Farbbibliotheken oft als Teil von Design-Systemen oder Token-Sets geführt: Farben erhalten eindeutige Bezeichner, und in Code oder Stylesheets werden sie konsistent verwendet. Neue Farben können hinzugefügt, veraltete Farben archiviert oder variiert werden, während Versionierung die Rückwärtskompatibilität sicherstellt.

Standards ergeben sich aus öffentlichen Spezifikationen wie dem sRGB-Farbraum oder CSS-Farbmodulen sowie aus kommerziellen Systemen. Farbbibliotheken unterscheiden sich in Granularität, Genauigkeit und Rechts- bzw. Nutzungsrechten; ihre Auswahl richtet sich nach Medium, Zielgruppe und Markenanforderungen.