Faltenstruktur

Faltenstruktur bezeichnet in der Geologie die räumliche Anordnung von Gesteinsschichten, die durch plastische Deformation infolge tektonischer Kräfte zu Faltungen verformt wurden. Typisch ist eine Achse, entlang der sich die Schichten krümmen; von dieser Achse fallen die Flanken in unterschiedliche Neigungswinkel ab. Falten treten in verschiedenen Maßstäben auf, von Kleinskalig bis regional, und geben Hinweise auf die Deformationsgeschichte eines Gebiets.

Entstehung und Typen: Falten entstehen vor allem durch Kompression und relative Verschiebung der Krustenteile. Die häufigsten Formen sind Antiklinen (Antiforme) und Synklinen (Synforme). In einer Antikline liegen die älteren Gesteine im Zentrum, in einer Syncline die jüngeren. Geometrisch unterscheiden sich Falten durch Öffnungswinkel (offene, mittlere, enge) und durch Lage der Achse (horizontal, geneigt. Die Faltenstruktur kann durch mehrfache Deformationsereignisse komplex werden, was zu Faltenfolgen oder Mehrfachfaltungen führt.

Strukturelemente und Bezüge: Die wichtigsten Komponenten sind die Faltenachse, die Flanken und der Knickbereich, an dem die Krümmung am stärksten verläuft. Die Flanken weisen unterschiedliche Dipwinkel auf, und der Knickbereich markiert den Übergang der Krümmung. Mehrfachfaltungen entstehen durch wiederholte Faltungsereignisse und können regionale Geometrien stark prägen. Unter bestimmten Bedingungen wirken Falten als Traps für Öl oder Gas oder beeinflussen die Grundwasserführung.

Bedeutung und Untersuchung: Die Analyse von Faltenstrukturen dient der Rekonstruktion geologischer Prozesse, der Kartierung von Lagerstätten und dem Verständnis regionaler Gebirgsbildungen. Methoden umfassen Feldkartierung, geometrische Analysen, 3D-Modellierung sowie geophysikalische Techniken wie Seismik und Bohrdaten.