Ernährungsanforderungen

Ernährungsanforderungen sind die Mengen an Nährstoffen, die der menschliche Körper benötigt, um Gesundheit, Wachstum und Funktionsfähigkeit zu erhalten. Sie variieren je nach Alter, Geschlecht, Körpergröße, Aktivitätsniveau, Lebensabschnitt (z. B. Schwangerschaft, Stillzeit) sowie Gesundheitszustand.

Die Anforderungen gliedern sich in Energiebedarf und den Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen. Der Energiebedarf ergibt sich aus dem Grundumsatz (Basisumsatz) und dem Gesamtenergieverbrauch durch Aktivität. Für Proteine, Kohlenhydrate und Fette existieren Richtwerte für die tägliche Aufnahme, die je nach Population variieren und von nationalen bzw. internationalen Expertengremien wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder EFSA festgelegt werden.

Der Mikronährstoffbedarf umfasst Vitamine und Mineralstoffe, die in geringeren Mengen nötig sind, aber lebensnotwendig sind. Die Empfehlungen werden oft als Empfohlene Zufuhrmengen (EZM) bzw. Adequate Intake (AI) angegeben. Die Werte berücksichtigen Lebensphase, individuelle Gegebenheiten und Wechselwirkungen sowie Bioverfügbarkeit.

Anhand dieser Anforderungen lassen sich Diäten planen und Nährstoffzufuhr bewerten. Die Bestimmung erfolgt durch Ernährungsanamnese, Ernährungsprotokolle, Biomarker oder standardisierte Referenzwerte. Individuelle Anpassungen sind üblich, insbesondere bei Krankheiten, sportlicher Aktivität oder besonderen Lebenslagen.

Ernährungsanforderungen sind keiner festen Größe; sie geben Orientierungspunkte für eine ausgewogene Ernährung. Sie werden regelmäßig aktualisiert, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse und regionale Gegebenheiten abzubilden.