Erdgasreserven

Erdgasreserven bezeichnet die Menge an Erdgas, die mit heutiger Technologie und unter wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen aus bekannten Lagerstätten gewonnen werden kann. Unterteilt werden sie in bewiesene Reserven (proved), wahrscheinliche Reserven (probable) und mögliche Reserven (possible). Bewiesene Reserven beruhen auf geologischen Belegen sowie wirtschaftlichen Abbaubedingungen und gelten als mit hoher Sicherheit gewinnbar.

Reserven werden üblicherweise in Volumen gemessen, meist in Milliarden Kubikmeter (mrd. m³) oder Billionen Kubikfuß (Tcf). Neben Reserven wird oft zwischen Ressourcen und Reserven unterschieden. Die Reserve-to-Production-Ratio (R/P) gibt an, wie lange die Reserven bei der aktuellen Förderrate voraussichtlich reichen würden und dient als Indikator für die Projektion der Verfügbarkeit.

Globale Verteilung: Die größten bestätigten Reserven befinden sich in Russland, Iran, Katar, Turkmenistan, sowie in Nord- und Lateinamerika (USA, Kanada, Venezuela) und dem Nahen Osten. Die Verfügbarkeit hängt stark von Preis, Technology und politischen Faktoren ab. Weiterhin beeinflussen konventionelles Gas gegenüber unkonventionellem Gas (z. B. Tight Gas) sowie Offshore-Entdeckungen die Lage.

Entwicklung: Reserven verändern sich durch neue Entdeckungen, Neubewertungen alter Felder sowie den Fortschritt in Bohr- und Fördertechnik. Schätzungen wachsen oder sinken auch durch wirtschaftliche Bewertungen, Marktbedingungen und politische Entscheidungen. Klimapolitische Vorgaben und der Ausbau der LNG-Infrastruktur beeinflussen Investitionen in Exploration und Entwicklung.

Bedeutung: Erdgas spielt eine zentrale Rolle im globalen Energiemix, oft auch als Brücke in der Dekarbonisierung. Märkte, Regulierung und internationale Zusammenarbeit bestimmen Zugriff, Preise und Investitionen in die Erschließung von Reserven.