Entscheidungsfragen

Entscheidungsfragen, auch Ja-Nein-Fragen genannt, sind Fragetypen, die mit einer einfachen Ja- oder Nein-Antwort beantwortet werden können. Sie dienen der schnellen Klärung von Fakten, Bestätigung einer Behauptung oder der Entscheidung, ob eine Information zutrifft.

Form und Bildung: In Standarddeutsch werden Entscheidungsfragen meist durch Inversion gebildet, wobei das finite Verb an den Satzanfang rückt und das Subjekt folgt. Beispiele: "Kommst du heute?" oder "Hast du die Unterlagen gesehen?" Bei Fragen mit Hilfs- oder Modalverben bleibt das Hilfsverb am Anfang: "Hast du heute Zeit?" oder "Kannst du mir helfen?" Negationen erlauben Formen wie "Geht er heute nicht?" in korrekter Wortstellung. In der indirekten Rede werden Ja-Nein-Fragen mit "ob" eingeführt, z. B. "Der Sprecher fragt, ob du kommen kannst."

Funktionen und Unterschiede: Entscheidungsfragen zielen auf eine knappe Antwort ab und unterscheiden sich von W-Fragen, die mit Fragewörtern beginnen (was, wer, wann, wo, wie, warum) und ausführlichere Informationen erbitten. In der gesprochenen Sprache können sie zudem durch steigende Intonation am Ende des Satzes markiert werden, besonders in informellen Kontexten, während sie schriftlich immer durch Fragezeichen gekennzeichnet sind.

Pragmatische Aspekte: Entscheidungsfragen werden häufig verwendet, um Fakten zu bestätigen, Zustimmung einzuholen oder rasch Handlungen zu planen. Sie können auch als Bestätigungstool eingesetzt werden, z. B. in Anweisungen oder Anfragen.

Zusammenfassung: Entscheidungsfragen sind ein grundlegender Fragetyp im Deutschen, der sich durch eine knappe Ja- oder Nein-Antwort auszeichnet, typischerweise durch Inversion gekennzeichnet ist und sich von W-Fragen durch ihren Informationsumfang unterscheidet.