Engpassauslastung

Engpassauslastung bezeichnet in der Produktions- und Prozessplanung die Auslastung der Engpassressource eines Systems, also der Ressource mit der begrenzten Kapazität, die den Gesamtdurchsatz bestimmt. Der Engpass ist der Schritt im Prozess, der im Verhältnis zu den Anforderungen am wenigsten Kapazität bereitstellt und damit den Fluss des gesamten Systems limitiert. Die Engpassauslastung ist eine Kennzahl dafür, wie stark dieser limitierende Schritt beansprucht wird und wie nah er an seine Kapazitätsgrenze kommt.

Als Berechnung wird häufig verwendet: Engpassauslastung = tatsächlicher Durchsatz des Engpasses pro Zeitintervall geteilt durch die maximale Kapazität des Engpasses. In der Praxis wird diese Kennzahl als Verhältnis ausgedrückt (zum Beispiel 0 bis 1 oder 0 bis 100%). Werte nahe 1 bedeuten eine nahezu volle Auslastung des Engpasses, während deutlich geringere Werte auf vorhandene Restkapazitäten hinweisen. Eine stark erhöhte Engpassauslastung kann zu längeren Durchlaufzeiten und höheren Bestandsniveaus vor dem Engpass führen.

Die Engpassauslastung ist zentral für Kapazitätsplanung, Produktionssteuerung und Verbesserungsmaßnahmen. Strategien zur Optimierung umfassen den Ausbau oder die Parallelisierung des Engpasses, die Glättung der Nachfrage (Leveling), die Einführung oder Optimierung von Puffern, sowie die Reduzierung von Variabilität und Rüstzeiten. Ziel ist es, den Engpass so auszulasten, dass der Gesamtdurchsatz erhöht und Durchlaufzeiten reduziert werden, ohne Überlastung oder exzessive Bestände zu erzeugen. Engpassauslastung ist damit ein diagnostischer und planerischer Bezugspunkt im Theory of Constraints und in der linearen Produktionsplanung.